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Carolina Gonzalez Garcia

Bei Carolina Gonzalez nachgefragt

Sie konnten letztes Jahr in Gams nicht zur Titelverteidigung antreten, kehren nun aber mit einer Wild Card des Veranstalters zum Turnier zurück. Mit welchen Erwartungen?

Bevor ich diese Frage beantworte, möchte ich sagen, dass das Turnier 2016 der beste Moment meiner Profikarriere gewesen ist, und dass ich mit diesem Turnier und den Menschen in Gams sehr viele persönliche Erinnerungen und bewegende Gefühle verbinde. Meine Erwartungen für das VP Bank Ladies Open 2018 sind eher emotionaler Natur: Ich möchte jeden Augenblick geniessen! Ich habe vor einem Jahr entschieden, mich beruflich anders zu orientieren – für weibliche Professionals ist es unglaublich schwierig, mit Golfspielen den Lebensunterhalt zu verdienen. Ich freue mich aber darauf, Anfang Mai in Gams meine früheren Kolleginnen von der LET Access Series wiederzusehen – in den beiden Jahren auf der Tour haben wir sehr viel zusammen erlebt. Die LETAS-Spielerinnen reisen gemeinsam von einem Turnier zum nächsten, lernen verschiedene Länder kennen – es war eine lehrreiche Zeit. Aber ganz klar, ich werde versuchen in Gams möglichst gut zu spielen.

Können Sie sich noch an Ihre Gefühle und Gedanken erinnern, die Sie bei Ihrem Sieg 2016 in Gams hatten?

Ich habe sehr viele Erinnerungen an das Turnier, am eindrücklichsten war aber die innere Ruhe, die ich während der drei Turniertage verspürte. Ich war total entspannt, habe völlig ruhig gespielt und jeden einzelnen Schlag genossen. Unvergesslich ist für mich aber auch meine «Gastmutter», Hanny und ihr Gatte, die mich und Gemma Fuster für diese Woche bei sich im Haus aufgenommen hatten. Die beiden wohnen auf dem Golfplatz und haben uns jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Speziell war auch die Finalrunde, bei der ich meinen Bruder als Caddie am Bag hatte. Was ich nicht wusste: Die ganze Familie war in die Schweiz gekommen! Welche Überraschung am 18. Grün, als ich nach dem letzten Putt all meine Lieben in die Arme schliessen konnte. Sie waren alle gekommen, um bei meinem ersten Sieg auf der LETAS dabei zu sein. Ein unvergesslicher Augenblick – und ganz sicher eine der besten Erinnerungen in meinem Leben.

Wie sind Sie in die Golfsaison 2018 gestartet?

Das VP Bank Ladies Open wird mein erstes Turnier in dieser Saison sein. Es geht sich einfach nicht aus, gleichzeitig einer geregelten Arbeit ausserhalb des Golfsports nachzugehen und daneben alle zwei Wochen ein Turnier zu spielen. Ich habe mich für einen bürgerlichen Beruf entschieden. Trotzdem versuche ich jeden zweiten Tag auf dem Golfplatz oder dem Übungsgelände zu trainieren – und ich gehe regelmässig ins Fitnessstudio.

Wieviele Turniere werden Sie diese Saison spielen?

Ich möchte gerne vier oder fünf Turniere auf der LETAS spielen. Mehr wird sich aus zeitlichen Gründen nicht ausgehen. Dennoch ist es mir wichtig, neben meinem bürgerlichen Beruf weiterhin auch auf diesem Niveau Turniere zu spielen – Golf ist und bleibt ein ganz wichtiger Teil meines Lebens.

Das Interview führte Mirjam Fassold

Bild: Tobias Rudin