
Zwei Karrieren, ein Traum: Justin Rose und Adam Scott jagen den Open-Titel
Justin Rose und Adam Scott zählen zu den erfahrensten Spielern im Feld der 153. Open Championship – und sie eint ein Ziel: der Claret Jug.
Fast ein Vierteljahrhundert nach ihren ersten Erfolgen auf der grossen Bühne des Golfsports wollen Justin Rose und Adam Scott noch einmal Geschichte schreiben. Beide haben ein Major gewonnen, beide waren einst die Nummer 1 der Welt, beide sind 44 Jahre alt – und beide träumen nach wie vor von dem Titel, der ihnen bislang verwehrt blieb: Champion Golfer of the Year.
Justin Rose: Vom Teenager-Wunder zur Open-Hoffnung
Justin Rose begeisterte die Golfwelt erstmals 1998 bei seiner Open-Premiere in Royal Birkdale. Der 17-jährige Amateur wurde mit seinem berühmten Pitch-in auf dem 18. Loch Vierter und gewann die Silbermedaille. 26 Jahre später zählt er trotz Formschwankungen erneut zu den heissen Anwärtern.
Im Vorjahr schaffte er es über das Final Qualifying ins Feld – und kämpfte sich bis auf zwei Schläge an Xander Schauffele heran. «Ich glaube, ich habe in Troon so gut gespielt wie jeder andere. Dass ich bis zum Schluss mithalten konnte, hat mir gezeigt, dass ich es noch immer draufhabe», so Rose.
Trotz verpasstem Cut bei PGA Championship und US Open sieht sich der Engländer bestens vorbereitet: «Seit ich acht bin, träume ich davon, The Open zu gewinnen. Dieses Turnier bedeutet mir als britischem Spieler einfach alles.»
Adam Scott: Der Schatten von 2012 – und ein letzter Anlauf
Auch Adam Scott trägt ein Kapitel in der dramatischen Geschichte der Open. 2012 führte er in Lytham & St Annes mit vier Schlägen Vorsprung – nur um dann auf den letzten vier Löchern vier Bogeys zu spielen und den Titel an Ernie Els zu verlieren.
Doch der Australier hat sich zurückgekämpft: T10 bei der Open 2024, Finalgruppe bei der US Open 2025 – und aktuell weiter denn je vom Tee. «Zeit ist nicht mehr auf meiner Seite», sagt Scott. «Aber ich glaube wirklich, dass dies meine beste Chance ist.»
Zwei Wege, ein Ziel
Für beide Spieler könnte ein Triumph in Royal Portrush zur Krönung einer grossen Karriere werden. Sollte einer der beiden tatsächlich den Claret Jug gewinnen, wäre er der älteste Open-Champion seit Old Tom Morris im Jahr 1867 – und ein emotionales Highlight in der langen Geschichte dieser Meisterschaft.
17.07.-20.07. The Open Championship, NIR (PGA Tour, DP World Tour, Major): Turnierwebsite Leaderboard
The Open Championship
Die 153. Open Championship: Royal Portrush kehrt ins Rampenlicht zurück
- Ort: Royal Portrush Golf Club, Nordirland
- Datum: 17.–20. Juli 2025
- Par: 71
- Länge: 7381 Yards
- Titelverteidiger: Xander Schauffele (USA)
- Preisgeld: £16.5 Mio
Die Rückkehr nach Royal Portrush
Zum zweiten Mal nach 2019 wird die Open Championship auf dem legendären Dunluce Links von Royal Portrush in Nordirland ausgetragen. Damals feierte Shane Lowry vor begeisterten Heimfans seinen bisher grössten Triumph – ein Moment für die Ewigkeit. 2025 kehrt das älteste Major-Turnier der Golfwelt zurück an diesen Ort, der für seine dramatische Küstenkulisse und seine sportlichen Herausforderungen bekannt ist.
Der Kurs: Mehr Länge, mehr Tücken
Der Dunluce Links wurde gegenüber 2019 leicht überarbeitet und misst nun 7381 Yards – 37 Yards länger als bei der letzten Austragung. Besonders auffällig: Die Löcher 4 (502 Yards, Par 4) und 7 (607 Yards, Par 5) zählen zu den härtesten Prüfungen des gesamten Kurses. Als berüchtigt gilt zudem „Calamity Corner“, das 16. Loch – ein brutales Par 3, das bei Gegenwind selbst die besten Spieler demütigt.
Darren Clarke, Champion Golfer of the Year 2011 und Portrush-Insider, erklärt im Media Guide: „Par ist auf vielen Löchern dein bester Freund. Wer zu aggressiv spielt, wird vom Kurs bestraft.“
Das Feld: Weltklasse garantiert
Das Teilnehmerfeld umfasst wie gewohnt 156 Spieler, von denen sich die besten 70 (plus geteilte Plätze) nach zwei Runden für das Wochenende qualifizieren. Mit dabei sind die grossen Namen des Golfsports – angeführt von Titelverteidiger Brian Harman, Masters-Champion Scottie Scheffler, Rory McIlroy, Jon Rahm und Viktor Hovland. Auch einige LIV-Golfer, darunter Cameron Smith, sind über die LIV Golf Rangliste oder Weltranglistenplatzierungen startberechtigt.
Die europäischen Hoffnungen ruhen insbesondere auf Rory McIlroy, der nach seinem emotionalen Sieg bei der Scottish Open in Hochform ist. Auch Shane Lowry, Tommy Fleetwood und Ludvig Åberg zählen zum erweiterten Favoritenkreis.