Golf ist eine mentale Disziplin, und das umso mehr, wenn die Elemente mit ins Spiel kommen. Brian Harman beherrschte das alles auf seinem Weg zum Champion der Open Chamionship 2023.

Der Linkshänder aus Savannah im US-Bundesstaat Georgia ging am Freitagmorgen in Royal Liverpool an die Spitze und liess auf dem Weg zum Sieg mit sechs Schlägen Vorsprung niemanden mehr an sich heran.

Am Samstag und Sonntag hatte er mit frühen Bogeys zu kämpfen, mit Major-Champions, die am Zug waren, mit dem sich verschlechternden Wetter und vor allem mit der Zeit. Der 36-Jährige gab in dieser Woche offen zu, dass er Schwierigkeiten hat, wenn er zu viel Zeit zum Nachdenken über das Ausmass dessen, was auf dem Spiel steht, bekommt. Er wackelte zwar, aber nur ein wenig, und, was am wichtigsten ist, er fand jedes Mal im richtigen Moment seinen Rhythmus wieder.

Als der zweimalige Major-Sieger Jon Rahm am Samstag den Rekord von Royal Liverpool auf 63 Schläge senkte, betrat Harman gerade das erste Tee. Zwei Bogeys auf vier Löchern später betrug sein Vorsprung nur noch zwei Schläge. Das war die erste grosse Prüfung, die er mit einem Birdie auf der 5 und drei weiteren in einer 69er Runde, die den Vorsprung wieder auf fünf Schläge anwachsen liess, mit Bravour meisterte.

Am Sonntag wiederholte sich das ganze. Einem Bogey auf der 2 folgte ein weiteres auf der 5, dem einfachsten Loch des Platzes in dieser Woche. Jetzt war es nicht nur Rahm, sondern auch Rory McIlroy, der mit drei Birdies in Folge in Fahrt kam.

Und während Rahm am 5. Loch irgendwie eine Lücke in einer riesigen Ansammlung von Stechginsterbüschen gefunden hatte, hatte sich Harmans Glück offenbar gewendet, als er den Ball am selben Loch in den Busch schlug – ein weiterer mentaler Test.

Effektiv sicherte er sich den Claret Jug auf den nächsten beiden Löchern. Eine gute Annäherung an Loch 6 verwandelte er mit einen 5-Meter-Putt zum Birdie. Die Erleichterung war greifbar, als dieser Putt fiel, und als er am 7. Loch einen weiteren aus 8 Meter versenkte, war klar, dass kein Einbruch in Sicht war.

Harman nach dem Spiel: „Es war schwer, damit umzugehen. Ich glaube, jemand hat erwähnt, dass ich seit 2017 mehr Top-10-Platzierungen als jeder andere hatte. Es gibt also viele Momente, in denen man am Ende denkt: „Verdammt, Mann, ich hatte das Zeug dazu, aber es ist einfach nicht passiert, warum auch immer.“

„Herauszukommen und eine solche Leistung zu zeigen, von Anfang bis Ende, da hatte ich einfach viel Kontrolle. Ich weiss nicht, warum diese Woche, aber ich bin sehr dankbar, dass es diese Woche war.“

Auf Platz zwei folgt ein Quartett, sechs Schläge zurück, mit dem Koreaner Tom Kim, dem Spanier Jon Rahm, dem Österreicher Sepp Straka und dem Australier Jason Day.

Leaderboard

Highlights der dritten Runde

Highlights der dritten Runde

Highlights der zweiten Runde

Highlights der ersten Runde

Hauptbild: Brian Harman of the United States kisses the Claret Jug on the 18th Green following victory on Day Four of The 151st Open at Royal Liverpool Golf Club on July 23, 2023 in Hoylake, England. (Photo by Charlie Crowhurst/R&A/R&A via Getty Images)