
Swiss Challenge mit Überraschungen
Es war das Debüt von Golf Saint Apollinaire: Zum ersten Mal wurde der Platz im Elsass vor den Toren Basels in einem internationalen Turnier getestet. Die zehn Austragungen zuvor – 2020 war das Turnier wegen Corona ausgefallen – war die Swiss Challenge auf Golf Sempach ausgetragen worden. Der 18 Hole Championship Course Fruit Garden, Par 72 mit einer Länge von 6‘796 Metern ist der längste Meisterschaftsplatz im Schweizerischen Golfverband. Daniel Weber, der Besitzer der Anlage, war sich bewusst, dass ein neuer Platzrekord gespielt werden würde.
Daniel Weber gives us an insight into his aspirations for Golf Saint Apollinaire and what it feels like to host the first European Challenge Tour event in the greater Basel area 🇨🇭#SwissChallenge pic.twitter.com/BG0G3a7Yw7
— Challenge Tour (@Challenge_Tour) September 30, 2021
120 Golf Professionals und Amateure treten für Ruhm und ein Preisgeld von 200‘000 Euro am Donnerstag zur ersten Runde an. Aus Schweizer Sicht stehen sieben Professionals und vier Amateure im Teilnehmerfeld. Mit Joel Girrbach (dem Sieger dieses Turniers 2017), Benjamin Rusch, Jeremy Freiburghaus und Raphael de Sousa sind es vier Spieler, welche die Saison 2021 auf der Challenge Tour spielen. Schlagzeilen am ersten Tag macht dann aber ein anderer Vorjahressieger der Swiss Challenge: Marcel Schneider spielt eine 61er-Runde (11 unter Par), erzielt en neuen Platzrekord und übernimmt die Führung.
„I’m happy to hold the course record now.“
Marcel Schneider reflects on an incredible round of 61 on day one at the #SwissChallenge pic.twitter.com/Fq0h5G9h8U
— Challenge Tour (@Challenge_Tour) September 30, 2021
Der Deutsche spielte sieben Birdies und zwei Eagles in einer fehlerfreien Auftaktrunde. Er hatte letzte Woche bei der Open de Portugal in Royal Óbidos seinen dritten Titel auf der European Challenge Tour gewonnen. „Es war eine unglaubliche Runde“, sagt er. „Alles passte zusammen, ich hatte hier und da ein paar glückliche Schläge, aber natürlich habe ich auch sehr, sehr gut gespielt. Ich war oft sehr nah am Loch, mein Putting war gut, und ich habe auch zwei oder drei lange Schläge verloren und zweimal ins Loch gepitcht. Ich glaube, ich habe zweimal das Green verfehlt und habe es einmal geschafft, einen Up-and-down zu spielen und zwei Eagles einzulochen, es war also einer dieser Tage, ich bin sehr zufrieden.“
Histoischer Rekord
Doch schon am Freitag wird der Platzrekord des Deutschen pulverisiert. Alejandro Del Rey spielt eine 58er Runde, 14 unter Par. Damit hat er Profigolfgeschichte geschrieben, es ist der niedrigste Score aller Zeiten auf einer Major-Golftour.
Der 23-Jährige begann seine Runde am zehnten Loch und legte mit einem Birdie und zwei Eagles auf den ersten drei Löchern einen schnellen Start in den Tag hin. Bei der Hälfte des Kurses lag er bei 29 Schlägen. Nach fünf Birdies auf den ersten sechs Löchern der zweiten Neun war eine 59er Runde in Sicht, aber er verbesserte sich mit einem Eagle auf dem neunten Par-5-Loch und spielte eine historische 58er Runde.
“I should take a nap because I need it, but I don’t know if I am going to be able to take a nap right now because I’m pretty pumped.“
Alejandro Del Rey reflects on a remarkable record-breaking round of 58 at the #SwissChallenge pic.twitter.com/ZIGJkd3K92
— Challenge Tour (@Challenge_Tour) October 1, 2021
Gute Schweizer Bilanz
Fünf Schweizer schafften den Sprung über den Cut. Perry Cohen, noch der beste Schweizer am ersten Tag, fiel in der Folge zurück (66, 71, 75, 71, -5). Er liegt am Schluss gleichauf mit Mathias Eggenbeger (69, 70, 72, 72, -5) auf dem geteilten 61. Rang.
Cédric Gugler, der einzige Schweizer Amateur, der den Cut schaffte, kann in den Finalrunden nicht mehr zulegen und landet auf dem 66. Rang (73, 67, 78, 74, +4).
Mit konstanten Runden behauptet sich Jeremy Freiburghaus auf dem 25. Rang (69, 68, 68, 68, -15).
Joel Girrbach steigerte sich vor allem in der dritten Runde und fand sich zeitweilig ganz oben auf dem Tableau wieder: nach zwei Egales und fünf Birdies bis zum 15. Loch riss ihm aber der Faden, die -9 reduzierte sich mit einem Bogey bei der 16 und einem Doppelbogey bei der 18 noch auf eine -6. Er beendet das Turnier auf dem 19. Rang.
Beni Rusch wird bester Schweizer mit Runden von 71, 64, 70, 66, -17.
Dänischer Sieger
Sieger wird Marcus Helligkilde. Der Däne begann den Tag mit drei Schlägen Vorsprung vor seinem Landsmann Nicolai Kristensen und dem Engländer Jonathan Thomson. Helligkilde beginnt seine Finalrunde mit zwei Birdies und beendet seine Runde in aller Ruhe mit vier Pars in Folge mit ein Gesamtergebnis von 25 unter Par.
„Es war ein grossartiges Gefühl, heute mit Nicolai zu spielen, wir haben uns einen tollen Kampf geliefert“, erzählt er im Inteview nach der Runde. „Weisst du was, wir hatten einfach Spass da draussen. Es war so cool, und dass er auch noch Zweiter geworden ist, freut mich sehr für ihn.“
„Ich konnte den Druck definitiv spüren, es hilft sehr, wenn man mit einem Kumpel wie Nicolai spielen kann, und ich glaube, wir haben es beide genossen und unser Bestes gegeben, und ich habe gewonnen, wofür ich sehr dankbar bin.
„Ich habe keine Nerven aus Stahl; ich weiss, dass ich Nerven habe, und ich habe es einfach so akzeptiert, wie es ist, und ich habe einfach versucht, mein Bestes zu geben und es zu geniessen.“
Bild: Marcus Helligkilde – Sieger Swiss Challenge 2021 (ab Twitter Challenge Tour)
Galerie
- Auffahrt
- Beni Rusch
- Marcel Schneider
- 2 Bahnen
- Anwohner im Teich neben dem Putting Green
- Jeremy Freiburghaus
- Jeremy Freiburghaus
- Joel Girrbach
- Joel Girrbach
- Bunker
- Bahn 1
- Green 18
- Mathias Eggenberger
- Mathias Eggenberger
- Perry Cohnen
- Raphael de Sousa
- Der Sieger