Mit dem ersten geschafften Cut und einer Platzierung unter den Top 20 kann Morgane Métraux die Saison etwas beruhigter fortsetzen.

Nach vier um Haaresbreite verpassten Cuts, gesundheitlichen Sorgen und einer ganzen Reihe gründlicher medizinischer Untersuchungen wusste die junge Lausannerin nicht, wie es um ihr Spiel bestellt war, da sie seit über einer Woche keinen Schläger mehr angerührt hatte. Unter diesen besonderen Umständen betrachtet sie ihren 17. Platz mit -2 (74, 66, 71, 75) als persönlichen Triumph.

«Es war eine tolle Woche und ich bin wirklich zufrieden. Den Cut zu schaffen, hat mir gut getan. Es ist, als hätte ich einen Fluch besiegt. Ich war in der Woche vor dem Turnier krank und hatte viele Untersuchungen und Bluttests, so dass ich meine Schläger nicht angerührt habe. Ich wusste nicht genau, wie es um mein Spiel bestellt war, obwohl ich mich beim letzten Turnier gut gefühlt hatte. Ausserdem musste ich mich durch eine sehr kurze Vorbereitung schonen. Es reichte nur um den Platz und die Geschwindigkeit der Greens kennenzulernen, um so viel Energie wie möglich zu sparen“.

Die 74 der ersten Runde spielte sie mit einem müden Körper, mit schlechter Präzision beim langen Spiel, aber mit einem kurzen Spiel, das ihr half, das Ergebnis zu retten: «Ich war sehr zufrieden mit meinen Annäherungen und meinem Putting. Man muss wissen, dass dieser Platz sehr kompliziert ist: Man muss bei den Abschlägen präzise sein, da die Roughs hoch sind. Und die Angriffe auf die erhöhten und sehr festen Grüns bedeuten, dass man nie die falsche Seite erwischen darf. Ansonsten ist die Annäherung unmöglich. Man braucht viel Strategie, um durchzukommen. Die erste Runde war also in Ordnung und liess mir eine Chance, den Cut zu schaffen.»

Fünf Birdies in Folge

Am Freitag spielte Morgane Métraux auf den letzten neun Löchern völlig befreit auf: „Ich lag beim Turn ausserhalb des Cuts und musste reagieren, um eine Chance zu haben, am Wochenende zu spielen. Und dann begann ich, Birdies an Birdies zu reihen. Es war einfach verrückt. Ich dachte mir, los, noch eins, noch eins. Ich habe fünf Birdies in Folge gemacht und ein letztes an der 17, mit einem Endergebnis von -6. Ich habe fünf Birdies innerhalb von drei Metern zum Loch gemacht und das hat mich in Bezug auf meinen Schwung sehr beruhigt“.

Die Spielerin des Golf de Lausanne wusste, dass das Wochenende in Sachen Energiemanagement kompliziert werden würde, doch sie wollte einfach nur Spass haben. «Wir haben mit den Mädchen und den Caddies gesprochen und waren uns alle einig, dass dieser Platz der US Open würdig ist, mit Greens, die durch den Wind immer härter wurden, und sehr komplizierten Fahnenpositionen. Unter diesen Bedingungen fand ich mein langes Spiel sehr solide, aber mein Putting war etwas unpräzise. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden, denn mein Arzt hatte mir geraten, mit dem Spielen noch zu warten. Daher betrachte ich dieses Turnier als meinen persönlichen Sieg.» Mit dieser guten Platzierung hat sich die Proette auf Platz 98 der vorläufigen LPGA-Tour-Rangliste etabliert.

Der Cognizant Founders Cup wurde von der Koreanerin Jin Young Ko (-13) gewonnen, die sich im Playoff gegen die Australierin Minjee Lee durchsetzte.

Am Montag, 15. Mai, wird Morgane Métraux 36 Löcher auf dem Echo Lake Country Club in Westfield, New Jersey, spielen, um sich für die US Open zu qualifizieren, die vom 6. bis 9. Juli in Pebble Beach stattfinden werden.

Ab dem 19. Mai wird sie dann ihre Saison mit einem Auftritt auf der LET bei der Aramco Team Series im Trump International in West Palm Beach, Florida, fortsetzen.

Bild: Tristan Jones / LET