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Golf, Hotel und Kultur in Portugal: Kreuzgang mit Innenhof im Kloster von Batalha

Kultur und Golf im Zentrum von Portugal

Portugals goldene Mitte liegt zwischen dem grünen Norden und der Region um Lissabon und lockt mit einer der abwechslungsreichsten Landschaften des Landes. Golfer finden äusserst interessante Anlagen, die im internationalen Vergleich punkto Qualität ganz vorne mitmischen und trotzdem als günstig bezeichnet werden können. Das Centro de Portugal war und ist auch heute noch in vielerlei Hinsicht das geistige und kulturelle Zentrum des Landes.

Coimbra

Das ist in erster Linie Coimbra zu verdanken, einer der grössten Städte Portugals und Residenz der ersten portugiesischen Könige. Die traditionsreiche Stadt am Rio Mondego gehört zu den schönsten Portugals und wartet mit einer Vielzahl an Sehenswürdigkeiten auf. Kein Wunder: Hier haben Kelten, Römer und Mauren ihre Spuren hinterlassen, bevor Coimbra im 12. Jahrhundert vorübergehend sogar Hauptstadt des portugiesischen Königsreichs wurde.

Die alte Universität thront stolz auf einem der Hügel der Stadt. Sie ist die älteste Universität Portugals. Schon allein die prachtvollen Gebäude mit dem 1733 erbauten Uhrturm und der Universitätskapelle aus dem 16. Jahrhundert sollte man gesehen haben.

Prunkstück ist die Universitätsbibliothek, die man durch ein Barock-Portal betritt und in der in Regalen aus edlem Holz rund 250.000 wertvolle Bände von der Antike bis zur Gegenwart stehen. Die drei miteinander verbundenen Lesesäle sind üppig mit Gold verziert, der Boden besteht aus Marmor. Der gesamte Komplex rings um die Universität wurde im Sommer 2013 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Ein Ziel für Kulturliebhaber also? Sicherlich – aber nicht nur, denn neben mehreren wunderschönen Kirchen und dem Garten der Quinta das Lágrimas, in dem die Tränen der unglücklich verliebten und 1340 hinterrücks ermordeten Inês de Castro der Sage nach noch heute eine Quelle speisen, hat die grösste Stadt der Region noch viel mehr zu bieten. Wer durch die schmalen Gassen von der Esplanada am Fluss hinauf auf den Universitätshügel steigt, stellt schnell fest, wie jung Coimbra dank seiner Studenten ist. Lebhafte Bars, Restaurants und Clubs findet man reichlich, und im hippen Viertel Quebra Costas warten viele originelle Boutiquen und ein pittoresker Flohmarkt auf Kundschaft. Nicht zuletzt ist dank der vielen Studenten, ihren Bräuchen und ihren Festen in Coimbra auch der Fado jung geblieben, der nach wie vor in vielen Kneipen erklingt.

 Klöster im Weltkulturerbe der UNESCO

Nebst Coibra wurden auch drei Klöster in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Darunter ist das Dominikaner-Kloster von Batalha, zum Gedenken an den Sieg der Portugiesen über das Königsreich Kastilien in der Schlacht von Aljubarrota im Jahr 1385 erbaut wurde. Die Bauarbeiten dauerten rund 150 Jahre. Das Sakralgebäude zeigt die für Portugal typische Variante des gotischen Baustils, der stark von der manuelinischen Kunst beeinflusst ist.

Ein weiteres Kloster auf der UNESCO-Liste ist das ehemalige Zisterzienserkloster der Heiligen Maria von Alcobaça – eine der grössten Klosteranlagen Portugals – mit einer 18 Meter hohe Klosterküche, in der ganze Ochsen gebraten werden.

Auch Das Christuskloster von Tomar – ab 1162 von den Tempelrittern als Wehr-Klosteranlage gegen die maurischen Eroberer errichtet – wurde ins Inventar der UNESCO aufgenommen. Besonders eindrucksvoll ist die Klosterkirche, die aus zwei Teilen besteht – der nach byzantinischem Vorbild als Rotunde auf einem 16-eckigen Grundriss erbauten Templerkirche sowie der später hinzugefügten Christusritterkirche mit einer achteckigen Kuppel über dem Altar.

Bezaubernde kleine Orte

Nazaré im Süden hat sich vom „Fischerdorf“ zum quirligen Urlauberstädtchen entwickelt. Vom historischen Zentrum Sítio, das auf einem Hügel liegt, hat man einen schönen Blick hinunter auf den breiten Sandstrand, der sich an einer grossen Bucht entlangzieht. Eine Standseilbahn verbindet den alten Ortskern mit dem modern geprägten Teil am Meer. Für 20€ bekommt man mit einem TukTuk eine Führung durch die drei Stadtteile, Kontakt über Facebook oder E-Mail.

Nazaré hat sich in den letzten Jahren aber auch zu einem Hotspot der weltweiten Surfer-Szene entwickelt. Daselbst soll Garrett McNamara 2011 die höchste je bezwungene Welle der Welt geritten haben.

Óbidos ist ein hübsches Städtchen mit weiss gekalkten Häusern, um die sich Bougainvillen und andere blühende Pflanzen winden. Der Ort liegt innerhalb einer mächtigen mittelalterlichen Stadtmauer und wird gekrönt von der maurischen Burg. In den verwinkelten Gassen fühlt sich der Besucher fast ins Mittelalter zurück versetzt. Und doch ist Óbidos kein gut erhaltenes Freilichtmuseum, sondern steckt voller Leben.

Das geschäftige Fischstädtchen Peniche – es ist einer der wichtigsten Umschlagplätze für Sardinen – liegt auf einer flachen, felsigen Halbinsel, die von drei Seiten vom Meer umspült wird. Die regionale Gastronomie profitiert vom reichen Fang, den die Fischerboote ans Land bringen und hat sich auf die Zubereitung der Köstlichkeiten aus dem Meer spezialisiert. Die Festung des Ortes wurde einst als Bollwerk gegen Angriffe vom Meer gebaut. Zu Zeiten der Salazar-Diktatur diente sie als Gefängnis für politische Gefangene Heute beherbergen die dicken Mauern ein Museum, das dem Widerstand gegen den Faschismus gewidmet ist.

Peniche ist das grösste Zentrum der Spitzenklöppelei in Portugal. Diese Kunst, die viel Geduld und Geschick erfordert, wird bei internationalen Wettbewerben und Ausstellungen präsentiert und ist Teil des künstlerischen Erbes.

Viseu im Norden, auf einem Hochplateau gelegen und von Flüssen und Bergen umgeben, hat einen ganz eigenen Charme. Inmitten der Stadt setzt die Kathedrale ein imposantes Zeichen, ringsum erstreckt sich ein romantisches Gassengewirr mit Restaurants, in denen man nicht nur eine ganz ausgezeichnete und von kreativen Küchenchefs runderneuerte Regionalküche geniessen, sondern auch die hervorragenden Weine der nahen Dão-Region verkosten kann.

Köstliches aus dem Meer, den Wäldern und den Weinbergen

So vielfältig die Landschaft des Centro de Portugal ist, so reichhaltig ist auch die Küche der Region. An der Küste spielen verständlicherweise Fisch und Meeresfrüchte eine besonders wichtige Rolle, die in allerbester Qualität in den Fischerhäfen wie Nazaré, Peniche oder Aveiro an Land gebracht werden. Bacalhau (Stockfisch) gibt es in vielen Variationen, aber auch fangfrischer Fisch und feine Meeresfrüchte sind in jedem Restaurant zu haben.

Aus den tiefen Wäldern stammen Hasen, die man rings um Coimbra gern mit reichlich Essig zubereitet, Rebhühner und Fasane. Berühmt sind Chanfana, für die Ziegenfleisch lang in Wein geschmort wird, und natürlich das knusprige Spanferkel, das es überall rund um Coimbra gibt. Aus Schweinen wird auch Chouriço hergestellt, eine kräftige Wurst, die oft auch als Geschmacksgeber in Eintöpfen mitgekocht wird. Legendär ist der kräftige Bergkäse aus der Serra da Estrela, der goldgelb aus dem an der Oberseite geöffneten Laib gelöffelt wird.

Weinliebhaber finden im Centro de Portugal drei wichtige Anbaugebiete, die jeweils durch eigene Weinstrassen erschlossen sind. Die DOC-Weine aus der Weinregion Dão rings um Viseu gehören schon heute zur Spitze. Auf den Granitböden einer fruchtbaren Hochebene gedeihen mächtige, fast fleischig wirkende Rotweine sowie Weisse mit beachtlichem Lagerpotenzial.

Golf

Der Royal Òbidos war die letzte grosse Arbeit des legendären, 2011 verstorbenen Severiano Ballesteros. Die anspruchsvollen Greens sind mit einem blitzschnellen Rasen bestückt, der Blick ist spektakulär: An sechs der 18 Löcher blickt man auf die Lagune von Óbidos, von den anderen 12 geht der Blick weit hinaus auf den nahen Atlantik. 2015 wurde die Anlage von der International Association of Golf Tour Operators (IAGTO) mit dem Titel „2016 European Golf Resort of the Year“ ausgezeichnet. Eine Golf Academy, ein gut sortierter Pro-Shop und ein geschmackvoll eingerichtetes Clubhaus mit Restaurant und Bar gehören ebenso zum Gesamtensemble wie das 5-Sterne-Hotel Evolutée, in dessen Restaurants die Gäste mit Steaks vom Kobe-Rind und Sushi verwöhnt werden.

Der weltberühmte britische Golfplatz-Designer Donald Steel entwarf den noch jungen 18-LochPlatz Bom Sucesso Golf, der ebenfalls in der Nähe von Óbidos auf 60 Hektar Fläche in einer wunderbar grünen Umgebung liegt. Die Spieler bewegen sich zwischen Oliven- und Pinienbäumen und haben immer wieder einen tollen Blick auf die Lagune von Óbidos. Mit den kleinen Seen und trickreichen Bunkern stellt der Par 72-Platz selbst für erfahrene Spieler eine Herausforderung dar. Modernes Design bestimmt das elegante Clubhaus, das auch eine Golf Academy beherbergt. Per Shuttle-Service können Spieler auch den Royal Óbidos-Platz erreichen. Auf der Anlage können Villen gemietet und gekauft werden. Die vielen Villen sind vergleichsmässig günstig (ab ca. 700€ pro Woche bei einem Schlafzimmer), modern mit viel Styl ausgestattet mit voll einsatzbereiter Küche, insgesamt ein Geheimtipp, hier der Link.

Ein weiter Platz findet sich unweit von Viseu tief im Landesinneren: Der Golfplatz Montebelo bietet drei anspruchsvolle 9-Loch-Tracks unter Pinien und Eichen. Beim Pitchen und Putten gleitet der Blick über die Ausläufer der Serra da Estrela und das Caramulo-Gebirge. Der 1997 eingeweihte Montebelo-Platz ist alljährlich Austragungsort verschiedener, hochkarätig besetzter Turniere. Wer sein Handicap verbessern will, findet eine Golf Academy mit bestens ausgebildeten Trainern, die Gruppen- und Einzelkurse anbieten. Link zum Platz Übernachten kann man in der Nähe im wunderschönen Casa de Insua, einem geschichtsträchtigen Palast auf dem Lande mit englischem und französischen Garten, erstellt von einem portugiesischen Adligen, der im Dieste des Königs sein Geld in Brasilien gemacht hatte, für 120 bis 300€ im neuen oder historischen Flügel.

Anreise mit dem Flugzeug

Besucher haben die Wahl zwischen dem internationalen Flughafen in Lissabon (Entfernung nach Coimbra: ca. 200 km/Fahrtzeit: ca. 2 Stunden) oder dem Flughafen in Porto (Entfernung nach Coimbra ca. 135 km/Fahrtzeit: ca. 1,5 Stunden). Am Flughafen ein Auto mieten.

Lohnt einen Besuch: Website der Tourismusorganisation Centro de Portugal (Link)