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Gran Hotel Heiligendamm

Grand Hotel Heiligendamm

Die Natur zeigt sich an der Küste in Heiligendamm und Umgebung noch unverbaut, weites Land, grosse Felder, breiter Strand und der Blick aufs Meer. Schön aufgereiht direkt am Wasser verzaubern die sieben Gebäude des Grand Hotel Heiligendamm und die angrenzenden Villen in ihrem weissen Anstrich die Strandspaziergänger. Das Ensemble dominiert die Szene an diesem Ort wie eine unwirkliche Erscheinung aus einem vergangenen Jahrhundert. Das Luxushotel wurde von 1999 bis 2003 komplett renoviert und hat schon wieder viel Geschichte geschrieben, etwa als Austragungsort des Treffens der G8 im Jahr 2007.

Wie ist der erste Eindruck bei der Ankunft

Das grosse Areal am Meer mit vielen klassizistischen weissen Gebäuden verströmen eine Aura von Luxus, Geschichte und Entspannung. Eine frische Brise weht, der Geschmack von Meer liegt in der Luft. Die Anmeldung an der Rezeption wird zuvorkommend erledigt und dann muss man ans Meer. Auf den Steg, der 100 Meter ins Meer hinausführt, der Strandpromenade entlang, die oberhalb des Strandes mit den typischen Strandkörben verläuft. Der Tourismus hier ist nordisch, vornehm, ohne Rummel. Herrlich, hier zu sein.

Was hat das Hotel sonst noch zu bieten?

Stolz sind sie auf das Kinderhaus: ein zweistöckiges Wohnhaus und zusätzlich der Dachstock und der Garten sind ganz auf die Bedürfnisse der Kinder umgestaltet. Die tollen sich von 10 bis 18 Uhr im Wildwest-Städtchen, im Computer-Raum oder betrachten gerade zusammen in der Kinderlounge einen Film.

Susan Franke, Kulturdirektorin des Hotels, ist seit 2010 verantwortlich für das Kulturprogramm im Grand Hotel Heiligendamm.  Sie konzipiert und organisiert Konzerte, Lesungen, Filmvorführungen, Workshops und die Hotelbibliothek, die sie auf 2000 Bücher ausgebaut hat.

Zum Schwimmen und Baden geht man ins Meer gleich vor der Türe. Wem das zu kalt ist, besucht den Pool, innen oder aussen, oder die drei Saunen. Auch ein Gym, ein Spa, alles da. Auch wenn’s um Wassersport geht, führt das Hotel über Segeltörns, Bootscharter, Kiten, Surfen oder Stand-up-Paddling ein grosses Angebot.

 

 

Was ist das Besondere am Hotel

Grossartig ist die Lage unmittelbar am Strand. Zum Einschlafen öffnet man das Fenster und lauscht dem Meeresrauschen.

Die Anlage mit sechs Häusern strahlt auch eine vornehme Zurückhaltung aus, das Gelände ist weitläufig, die Gäste verlieren sich. Ein dezenter Luxus umwebt die Gebäude, die Gärten und die Anlagen und widerspiegelt sich auch in kulinarischen Angebot.

Und die Zimmer?

200 Zimmer, verteilt auf sechs Gebäude, einige auch Suiten oder Apartments, machen zusammen ein sehr variantenreiches Angebot. Allerdings verfügen sie alle über gehobenen Komfort, wie beispielsweise Badewanne und auch Dusche und ein stilsicheres Interieur. Unvergleichlich der Blick aus dem Zimmer auf die Ostsee, den Strand und die vorbeifahrenden Schiffe.

 

 

Wie ist das Essen?

Die Sushi Bar erreicht man durch den lichtdurchfluteten Wandelgang zwischen Kurhaus und Haus Mecklenburg. Hier geniesst man die Abendsonne oder den Sonnenuntergang auf der herrlichen Terrasse. Wie der Name erwarten lässt, kommt hier Sushi auf den Tisch, aber auch Sashimi sowie verschiedene Suppen und Bowls und sogar Kimtschi, zubereitet von der koreanischen Sushi-Meisterin Myunghyo Suchochleb. Die Miso-Suppe war vorzüglich, die Sushi mit Peking-Ente eine Entdeckung. 

 

Sushi Bar

Im Kurhaus Restaurant mit der grossen Terrasse werden die Halbpensions-Gäste verpflegt – aber keineswegs lieblos, es gibt ein 3-Gang Wahl-Menü. Mir hat die Krabbensuppe zur Vorspeise, der Zander auf Kohlgemüse mit Kartoffelstock zum Hauptgang und das Dessert mit Glacé und Pannacotta sehr geschmeckt. Wer Alternativen will und Gäste, die nicht Halbpension gebucht haben, finden eine schöne Auswahl im A-la-carte-Menü.

Ganz fein mir Sternen schlussendlich ist die Küche im Gourmetrestaurant Friedrich Franz

Was für Gäste steigen ab?

Die allermeisten sind Deutsche, dann einige Schweizer, Skandinavier, Österreicher. Auffallend viele Kinder verbrachten bei meinem Aufenthalt wohl ihre Sommerferien dort. Die andern Gäste waren dann mehrheitlich in der Gruppe der 30- bis 60-jährigen.

Seit 2010 Stammgast im Hotel ist der Schweizer Schriftsteller Martin Suter («Business Class»). So ist auch nicht verwunderlich, dass Passagen in seinen Romanen im Grand Hotel Heiligendamm stattfinden, etwa in „Allmen und der rosa Diamant“ oder „Alle sind so ernst geworden“, gemeinsam geschrieben mit Benjamin von Stuckrad-Barre, den er da 2018 am Strand in der Badehose kennengelernt hat und mit dem ihn seither eine enge Freundschaft verbindet. Der Dokumantarfilm „Alles über Martin Suter. Ausser die Wahrheit“, der im Sommer 2022 am Filmfestival Locarno auf der Piazza Grande vorgestellt wurde, beinhaltet Szenen in Heiligendamm und zeigt seine enge Verbundenheit zum Grand Hotel.

 

 

Was für eine Geschichte hat das Hotel?

Heiligendamm ist der älteste Seebadeort Deutschlands, gegründet 1793 als Ortsteil von Bad Doberan durch Friedrich Franz I., Grossherzog von Mecklenburg. Mecklenburgische Baumeister schufen ein klassizistisches imposantes Gesamtkunstwerk aus Logier-, Bade- und Gesellschaftshäusern. Dies brachte dem Ort später den Beinamen „Weisse Stadt am Meer“ ein und begründete seinen Ruf als das schönste Seebad Deutschlands. Die Inschrift „Heic te laetitia invitat post balnea sanum“ („Hier empfängt dich Freude, entsteigst du gesundet dem Bade“) am Giebel des Kurhauses wurde zum Leitspruch für das Leben im eleganten Badeort Heiligendamm.

 

 

Im 19. und 20. Jahrhundert wurde das Bad vom europäischen Hochadel frequentiert. Die Zeit, während der mecklenburgische Hof anwesend war, bildete die Höhe der Saison. Unterhaltung gewährten Konzerte, Tanzabende, Kinderfeste, Spiel- und Sportplätze, Segel- und Rudersport sowie Ende Juli das Doberaner Pferderennen und im Anschluss daran ein vielbesuchtes internationales Tennisturnier, an dem auch der Hof teilnahm. 

Während dem zweiten Weltkrieg war Heiligendamm von der Marine belegt, in der DDR wurde es zu einer Designschule umfunktioniert und diente den Russen auch als Lazarett. Anfang des 21. Jahrhunderts wurden fünf der historischen Gebäude restauriert und zur Fünf-Sterne-Hotelanlage Kempinski Grand Hotel Heiligendamm ausgebaut, das im Frühjahr 2003 eröffnete, später aber die Zusammenarbeit mit Kempinski fallen liess.

Wo spielt man Golf?

Zehn Minuten mit dem Auto entfernt trifft man auf einen wunderbaren Golfplatz mit Charakter: das Ostsee Golf Resort Wittenbeck. Inmitten von kleinen bewachsenen Hügeln und Teichen schlängeln sich die Bahnen, gesäumt von hohem trockenen Gras, Büschen und Bunkern und geben manchmal die Sicht frei auf die See, die weitläufige und ursprüngliche Natur. Es ist eine Endmoränenlandschaft, der Gletscher hat hier die kleinen und grossen Erhebungen und die vielen Wassertümpel hinterlassen. 

Ungenaue Drives landen neben den schmalen Bahnen und sind leicht verloren. Die Empfehlung ist eher, den Platz zumindest beim ersten Mal mit den Eisen zu spielen und zu geniessen. Einige Passagen müssen blind gespielt werden, bei andern offenbart erst der Gang zum gespielten Ball, wo der besser Landepunkt gewesen wäre. Mit etwas Demut für das Kennenlernen und dem Abschlag von einer der vorderen der fünf (!) Abschlagboxen bereiten ein wunderbares Erlebnis in intakter Natur und spannender Architektur des Kurses. 

Der 2007 erstellte Platz rangiert unter den 100 besten Plätzen in Europa und heimst Preise für seine Naturverbundenheit ein. Ein 9-Loch Academy Kurs, eine Driving Range mit TrackMan, ein Putting Green und eine Academy mit Pro runden das Angebot ab. Im Bistro geniesst man nach der Runde ein Bier und Köstlichkeiten mit Produkten aus der Region.

 

 

Ostsee Golfresort Wittenbeck

Was gibt es sonst zu entdecken?

Unbedingt einen Besuch wert ist das nahe Bad Doberan. Die Reise mit der historischen Bäderbahn „Molli“ dauert 10 Minuten. Im Ort besichtigt man das Münster, das Kloster oder ein der vielen kulturellen Veranstaltungen. 

 

 

Unter dem Strich, ist das Hotel eine Reise wert und warum?

Das Grand Hotel Heiligendamm ist unbedingt eine Reise wert. Das Ensemble, die Lage am Meer, der Luxus, die Gastronomie, das schöne Zimmer, die Kultur, die Historie! Und das Golf Resort Wittenbeck mit dem charaktervollen Kurs, der einen auch mehrmals herausfordert, machen das Erlebnis perfekt. Billig ist der Aufenthalt aber nicht, die Zimmerpriese für zwei Personen beginnen bei 400 Euro pro Nacht.