Golf im Engadin und eine Hotelempfehlung
Das Engadin gilt als eine der vielseitigsten Natur- und Kulturlandschaften der Schweiz. Das Hochtal (Talboden 1600 – 1800 m.ü.M.) ist in sanften Bergflanken eingebettet. Mit den vier Bergseen (Silvaplaner- / Silser- / Lei da Chamfèr- und St. Moritzer- See), bildet das Oberengadin eine Landschaft, die bestimmt seinesgleichen sucht. Einfach atemberaubend!
Standen Ende des 17. Jahrhunderts noch die Franzosen im Kampf den Österreicher gegenüber, so hat sich dies in der jetzigen Zeit doch etwas gewandelt. Heutzutage heisst der Gegner «Golfball und Psyche». Und schon wären wir beim aktuellen Thema. Nämlich « Golfen im Engadin.

Blick vom Muotas Murail auf Samedan/ St. Moritz
Widmen wir uns vorweg dem Golf Zuoz- Madulain
Wer meint, einfach so in dieser sagenhaften, hochalpinen Landschaft ein gemütliches Golf spielen zu können, hat weit gefehlt. Die Bahnen mögen auf den ersten Blick einfach, einladend sein, sie sind schlussendlich jedoch recht herausfordernd, gerade auch durch die Beschaffenheit des Grases, das wegen der Höhenlage doch etwas zäh zu spielen ist. Bleibt somit lieber etwas mittig auf den Fairways (wenn’s gut läuft 😊), denn das taktische Spiel kann da wirklich von Vorteil sein. Im Weiteren fordert einen dieser abwechslungsreiche Platz, weil man immer wieder mit Höhenmetern zu kämpfen hat. Und dennoch – nach der Runde hat man ein fast erhabenes Gefühl, diesen Course gespielt zu haben. Einfach toll!
Apropos: Caroline Rominger, die einheimische Profigolferin und ehemalige Nr. 1 der Schweiz, hat auch ihre ersten Abschläge auf diesem Platz gemacht.

Golf Zuoz-Madulain

Caroline Rominger
Der Golf Samedan
Samedan ist der älteste Golf Club der Schweiz. Er wurde im Jahre 1889 gegründet, also schon vor über 125 Jahren! Auf diesem 18-Loch-Championship-Course (Par 72) fühlt man sich definitiv in einer anderen Welt. Die hochalpine Ebene mit den weit über 100-jährigen Lärchen-Hainen, die glasklare Sicht sowie die Fauna und Flora machen das Golfen zu einem fast unvergleichlichen Erlebnis. Herausfordernd ist dieser Platz allemal, denn mitunter frischt der Maloja Wind ziemlich pünktlich ab 13:00 Uhr auf. Dieser kann auch problemlos Orkanstärke erreichen. So sollte man beispielsweise das kurze Par-3 am Loch 15 zehn Meter links anspielen. Mit Glück trägt dann der Wind den Ball in Richtung Loch. Ganz generell hat man auf diesem Platz immer wieder mit eingebetteten Hindernissen zu kämpfen. Büsche und Lärchen stehen teils genau dort, wo man sie nicht haben möchte. Doch genau diese Herausforderung macht diesen Platz einzigartig. Klar, möchte man schlussendlich mit einem guten Score den Course beenden. Wenn das nicht gelingt, ist es nur halb so schlimm, denn das Naturerlebnis lässt einem auf der ganzen Runde immer wieder ins Staunen bringen.
Gratis Golf- Caddie buchen
Graubünden führt auf die neue Golfsaison hin eine bewährte Dienstleistung wieder ein. Caddies – die vifen Helferinnen und Helfer, die früher Sack und Pack für die Gäste trugen, – können ab sofort auf graubuenden.ch/caddie gebucht werden und stehen bis Oktober 2021 auf allen zwölf Plätzen Graubündens kostenlos im Einsatz, auch im Engadin. Die Caddies wurden auf einer «Caddie Academy» geschult und mit der «Caddie Fibel» ausgerüstet. Gion Schlegel, der Autor dieser Caddie Fibel, ist übrigens familiär vorbelastet: sein Urgrossvater Giusep Schlegel war ab der ersten Stunde Caddie im Golf Samaden.
Der Hotel-Tipp in Samedan: ***Hotel Donatz
Natürlich ist das Angebot an Übernachtungsmöglichkeit in der ganzen Region mannigfaltig. Und dennoch möchte ich persönlich das Drei-Stern-Hotel Donatz sehr empfehlen. Das Hotel wird in der zweiten Generation seit 2008 von Cornelia und René Donatz geführt. Das Ambiente ist sehr familiär. Das Personal überaus freundlich und kompetent. Die 25 geräumigen Arvenholz-Zimmer sind neuwertig und geschmackvoll eingerichtet. Das Frühstück ist im Minimum 3*-Qualität. 4* ist eher angebracht.
Gastronomische Glanzlichter sind das Restaurant Padella und die Donatz Wine Bar. Die erst kürzlich renovierte Arven-Stuben sind sehr einladend, das Essen hochstehend und doch bodenständig. Die 14 GaultMilau Punkte sind bestimmt gerechtfertigt.
Wer die Wahl hat, hat die Qual: In der Wine Bar findet hat man eine Auswahl von gut 550 verschiedenen Weinen. René Donatz ist ein grosser Weinkenner und hat nicht von ungefähr den «BEST OF AWARD OF EXCELLENCE von Wine Spectator erhalten.