Die erste russische Siegerin
Ein Stechen um den Turniersieg wurde zum Höhepunkt des Flumserberg Ladies Open 2021, das nicht nur ideales Sommerwetter, sondern auch Profigolf von hoher Qualität brachte. Die Russin Nina Pegova setzte sich am zweiten Extra-Loch gegen die Deutsche Charlotte Back durch. Eine 5 auf Loch 9, einem Par 5, genügte der 27-Jährigen, nachdem im ersten Anlauf beide Finalistinnen Birdie gespielt hatten. Pegova kam im zweiten Versuch besser aus dem Bunker als Back aus dem dicken Rough hinter dem Grün.
Zum dritten Mal in der achtjährigen Geschichte wurde das Gamser Turner in einem Stechen entschieden, zum zweiten Mal unter Beteiligung der Russin. 2017 wurde die Finnin Linda Henriksson schon als Siegerin gefeiert, als sich herausstellte, dass Pegova an einer Bahn einen Schlag zu viel eingetragen hatte. Das nötig gewordene Stechen verlor sie damals. Diesmal schien sie sich schon durchgesetzt zu haben, lag sie vor der letzten Bahn doch einen Schlag vor der über zehn Jahre jüngeren Deutschen, als sie das zweite Bogey in Folge hinnehmen musste. Wieder Stechen! Im sechsten Profijahr feierte sie den zweiten Profisieg der Karriere, „endlich – nach so vielen zweiten Plätzen ist das eine grosse Erleichterung“, freute sie sich.
Keine vergleichbare Geschichte hat Charlotte Back zu erzählen, denn die Amateurin aus Heidelberg absolvierte im Rheintal das erste Profi-Turnier überhaupt. Der Deutsche Golfverband hatte um ihre Teilnahme gebeten, und das Gamser OK gab ihr eine Wild Card. Back, nur 1,60 m gross und am nächsten Dienstag erst den 17. Geburtstag feiernd, hat als Amateurin immerhin schon einen grossen Titel vorzuweisen: 2020 wurde sie mit Deutschland Mannschafts-Europameister.
Auch die Schweizerinnen trugen zum guten Gelingen des Anlasses bei. Priscilla Schmid musste zum Abschluss zwar noch ein Bogey hinnehmen, nach drei Runden unter Par (70/71/69) erzielte Uruguay-Schweizerin als Vierte das bisher beste Ergebnis ihrer noch jungen Profi-Karriere. Elena Moosmann, die Siegerin on 2019, musste am Schlusstag zum Auftakt ein Double Bogey verdauen, kämpfte sich aber noch zu einer 71 und zum 12. Schlussrang. Die Zugerin kann schon kommende Woche ihr Talent wieder beweisen, wenn sie in Holzhäusern, ihrem Heimklub, am Turnier der „grossen“ Europatour abschlägt. .
Guido Mätzler, „Erfinder“ des Turniers, tat als Fazit einen Blick in die Zukunft. „Gams ist ein so anspruchsvoller Platz, dass die Besten zumeist ihren Weg bei den Profis machten. Ich bin sicher, dass dies auch für dies Jahr eintreffen wird.“
Bild: Nina PEGOVA (RUS) -Flumserberg Ladies Open 2021 at Golf Gams-Werdenberg – 21-09-01- Daniel H. Stauffer/photo – 2021©stauffi.com