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Club Med Vittel Ermitage – Art-déco, Therme und Golf

Der Kurort Vittel, eingebettet in das grüne Herz der Vogesen im Nordosten Frankreichs, lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und in der Natur zu entspannen, während man in der umliegenden Landschaft uralte lokale Traditionen entdeckt und die Thermalbäder besucht. Der Club Med Vittel Ermitage ist ein einzigartiges ikonisches Grand-Hotel, das weitgehend unter Denkmalschutz steht. Gerade wurde das Ermitage frisch renoviert, einige brandneue Zimmer, ein Garten, ein Swimmingpool und ein Wellnessbereich hinzugefügt – alles im eleganten Art-Déco-Stil der europäischen Spas des frühen 20. Jahrhunderts. Auch das Restaurant, die Bar und einige der bestehenden Zimmer wurden neu gestaltet. Ein 18-Loch-Golfplatz gegenüber des Ermitage erstreckt sich bis zu den Hügeln des Mont-Saint-Jean. Vor dieser spektakulären Kulisse schmiegen sich die Fairways an die Hänge, zwischen hochgewachsenen Kiefern und Tannen. Dieses Resort ist eine Oase der Ruhe, der Privatsphäre und der seltenen architektonischen Schönheit und ein verstecktes Juwel, das es wert ist, abseits der ausgetretenen Pfade entdeckt zu werden.

Wie kommt man da hin?

Die zweieinhalbstündige Reise ab Basel geht über die Autobahn bis Mulhouse, dann werden es Autostrassen, dann Überlandstrassen und schlussendlich die Route Thermale. Es ist eine herrliche Fahrt durch Wälder, Bauerndörfer und Wiesen, kein Verkehr, sehr entspannend. Schlussendlich treffe ich im Ort Vittel ein, der Kurstadt, die auch dem von Nestlé abgefüllten Mineralwasser den Namen gegeben hat. Ich quere den Ort und plötzlich säumen Villen, ein riesiger Park und eine Pferderennbahn die Strasse. Und zuletzt auch das Ermitage, ein wunderschönes grosses, altes, klassisches Grand-Hotel.

Wie ist der erste Eindruck?

Nach der Rezeption öffnet sich die grosse Lobby, rund mit grossen Fenstern und Terrasse, Tischen und Sofas drinnen und draussen. Links eine Bar, rechts das Restaurant, und überall eine grossartige Aussicht in den Park und auf den Golfplatz. Alles ganz wunderbar und einladend, un verre de vin blanc s’il vous plaît.

Wie ist das Hotel so?

Grandios! Das Ermitage hat alles, was ein Grand-Hotel aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts ausmacht: Die weitläufige Lobby! Der mondäne Speisesaal! Die Terrasse mit und ohne Verglasung! Die monumentale Bar mit goldenem und karminrotem Samt bezogenen Sesseln und Sofas und einem grossen Balkon! Der Garten mit Stühlen und Tischen auf dem Gras als Erweiterung zur Bar und daneben die Liegen mit Blick aufs 18. Green!

 

 

Was sagst du zu den Zimmern?

Das 1929 errichtete Hotel wurde 2023/24 für zehn Monate geschlossen und komplett renoviert. Dank Denkmalschutz durften aber wesentliche Bestandteile der Inneneinrichtung nicht verändert werden, so auch in den schöneren Zimmern mit Blick zum Golfplatz. Die Fliesen am Boden, die Waschbecken, die Türen und Fenster sind allesamt nur aufgefrischt, aber nicht ersetzt worden. Das alles hat viel Charme und lässt die Grandezza des ehrwürdigen Ermitage weiterleben.

Mit der Renovation sind aber natürlich die Betten und Möbel und die Beleuchtung ersetzt worden. Auf der Hinterseite des Hotels sind auch alle Bäder neu gemacht.

Das Hotel thront gleich anschiessend an Bahn 1 und 18 des Golfplatzes und entsprechend geht der Ausblick ab den vorderen Zimmern mit kleinem Balkon auf die Bahnen und die hügelige Vogesen-Landschaft dahinter – ein herrlicher Blick in die Natur!

Wie war die Runde auf dem Golfplatz?

Der Mont Saint Jean Parcours im Golf Ermitage schlängelt sich durch die hügelige saftig-grüne Landschaft. Alte grosse Bäume säumen die oft breiten Bahnen. Wasserhindernisse finden sich fast keine, doch öfter schützen Green-side Bunker das Loch. Die Bahnen sind teils lang, einige davon mit nicht sichtbaren Verlauf. Bälle verlieren sich wenn schon im Semi-Rough, das bei unserm Besuch oft Versteckmöglichkeiten bot. Insgesamt ist der 1905 als einer der ersten zehn Plätze in Frankreich gebaute Kurs aber eine schöne Herausforderung und ebenso ein schönes Erlebnis in der Naturlandschaft. Durch das Auf und Ab ergibt sich für Golfer mit Push-Cart auch eine schöne sportliche Herausforderung.

 

 

Der Club hat die Locker direkt im Untergeschoss des Ermitage, Loch 1 des Par-72 startet beim Hotel. Inmitten des Hypodroms nebenan befinden sich zusätzlich fünf Übungslöcher, 12 Abschlagplätze, zwei Chipping-Greens und zwei Putting-Greens. Mit 71 € (106 € mit Golfcart) ist der Platz preiswert, die Greenfee ist im Angebot des Club Med nicht inbegriffen, die Übungsanlage hingegen schon.

Essen und Trinken?

Essen ist all inclusive im grossartigen Restaurant Ermitage mit einem hochklassigen Buffet. Wer den Hauswein nicht mag, wählt kostenpflichtig aus der schönen Weinkarte.  

Im neu gestalteten Speisesaal herrscht Art déco vor. In den grafischen Mustern des Parketts und des Teppichbodens, in der mandelgrünen Polsterung der Sessel, Bänke und verschiedener Hocker sowie in den runden oder rechteckigen Tischen aus Messing, die je nach Sitzplatz unterschiedlich hoch sind. Die runden Kronleuchter und der verglaste Weinkeller runden die Einrichtung ab und verstärken das Gefühl von Grosszügigkeit. Der Essbereich erstreckt sich bis zu einer Veranda mit Blick auf das Putting Green, das das Grün der Natur ins Haus holt. Die Natur ist hier in der Tat allgegenwärtig, sogar in den organischen Formen der Wandleuchter an den Wänden. 

Auch in der Bar: Beim Club Med sind Standardgetränke inbegriffen, wer aber statt dem regulären Baccardi den speziellen Añejo-Rum mag, bezahlt extra.

Die Hauptbar heisst passenderweise „Birdie“, denn sie blickt auf das Putting Green. Sie erhielt durch die Renovation einen völlig neuen Look mit grafisch gemustertem Teppichboden, Holzvertäfelung, Kassettendecken, mit goldenem und karminrotem Samt bezogenen Sesseln und Sofas, einem dunklen Marmortresen, Barhockern mit Rückenlehnen und geometrisch geformten Messingleuchten. Die verschiedenen Bereiche der Bar sind durch einen einheitlichen Stil miteinander verbunden, der an die Ästhetik einer vergangenen Epoche erinnert. 

Was hat das Hotel sonst noch zu bieten?

Yoga-Klassen, Gravel-Bike Exkursionen, Wanderungen, ein Gym, Tennis natürlich, Golf sowieso, Tischtennis und ein paar weitere Vergnügungen mit Sportgeräten dazu. Baden und Wellness ist eher klein gehalten: es gibt zwei Saunen (m/f) und ein Hammam vor Ort, einen Aussenpool. Doch für Anwendungen und Therapien spaziert man zehn Minuten durch den Thermalpark zum Thermalzentrum, das in zwei Jahren zu einem der grössten Spas in Europa ausgebaut werden wird.

 

Marché Artisanal beim Kurhaus

Dein Fazit?

Ich liebe Grand-Hotels und fühlte mich entsprechend im Himmel. Die eben abgeschlossene Renovation ist hervorragend gelungen, die alte Substanz erhalten geblieben. Den Golfplatz kann man getrost ein paar Mal spielen, er bleibt spannend. Spa und Gym im Hotel sind eher klein, das Spa im Kurpark aber imposant und mit der geplanten Erneuerung in den historischen Gebäuden ein veritables Highlight. 

Im Herbst ist eine Woche für zwei Personen im Superior-Zimmer mit Golfblick ab CHF 2500.- zu haben, also um die 350 Franken pro Nacht pro Zimmer. Vollpension, Bargetränke etc. sind da inbegriffen. Ich finde: ein wirklich guter Deal!

www.clubmed.ch/r/vittel-golf-ermitage