Viel Kultur und Natur abseits von Beleks Golfplätzen
Wer nach Belek in der Türkei fliegt, macht dies in erster Linie, um einen oder mehrere der Golfplätze zu spielen. Die Küste in Belek säumen zahlreiche 4- und 5-Sterne-Hotels, dahinter landeinwärts schmiegen sich über 20 Golfanlagen aneinander. Der Ort Belek selber ist praktisch nur touristisch von Bedeutung. Wenig bekannt ist jedoch, dass die Gegend auch kulturhistorisch und landschaftlich viel zu bieten hat. Ein golffreier Tag zugunsten einer Exkursion ins Hinterland lohnt sich bestimmt.
Aspendos
Hier lehnt sich an einen Tafelberg mitten in der Ebene das grösste und besterhaltene Amphitheater der Türkei (Beitragsbild). Bis zu 20’000 Zuschauer besuchten die Vorstellungen im 2. Jh. unter dem römischen Kaiser Marc Aurel. Berühmt ist das Theater vor allem auch für seine ausgezeichnete Akustik. So soll auch ein Flüstern auf der Bühne noch auf dem 39. Rang oben gehört werden Zu verdanken ist dies der präzisen und ausgeklügelten architektonischen Anordnung der Sitzreihen, der Bühne und des Bühnenhauses.
Die Stadt Aspendos soll nach der griechischen Überlieferung etwa im 12. Jahrhundert v. Chr. von Siedlern aus dem peloponnesischen Argos gegründet worden sein. Neben dem im 2. Jh. n. Chr. erbauten Theater finden sich noch einige weitere Ruinen des antiken Aspendos in der Umgebung, allen voran ein beeindruckendes Teilstück eines Äquadukts.
Das Theater wird immer noch für Oper-Aufführungen genutzt. Allerdings finden die meisten Vorstellungen in Aspendos aus Denkmalschutzgründen im neu erstellten Gloria Aspendos Theater statt, einem dem Original nachempfundenen Neubau 300 Meter vom Original entfernt.
Perge
Gegründet wurde Perge ca. 1000 v. Chr. und wurde 188 v. Chr. von den Römern erobert und Eumenes dem II. von Pergamon anvertraut. In der römischen Kaiserzeit war die Stadt berühmt für ihren Artemiskult. Der Tempel der Artemis lag ausserhalb der Stadt. Er wurde unter byzantinischer Herrschaft vollständig zerstört und an seine Stelle traten drei Basiliken.
Zu besichtigen sind heute, angefangen beim Eingang, das Theater. Der ursprünglich griechische Bau wurde von den Römern mit einem dreigeschossigen Bühnenhaus erweitert und bot 14’000 Zuschauern Platz. Gleich gegenüber erstreckt sich rechts der Zufahrtstrasse das Stadion – mit einer Länge von 234 Metern eines der längsten Kleinasiens.
Durch ein spätrömisches Stadttor gelangt man zum Ausgrabungslgelände. Dahinter kann man zum Beispiel eine alte Einkaufsstrasse entdecken: 20 Meter breit führt sie gegen Norden zu einem Nymphäum (ein Nymphenheiligtum über einem Brunnen) am Fusse des Akropolishügels, ursprünglich gesäumt von mosaikbesetzten Gehwegen für die Flanierer.
Der Köprülü Canyon
Berühmt ist der 360 Quadratkilometer grosse Köprülü Canyon Nationalpark vor allem durch seine Raftingmöglichkeiten auf dem Köprü. Mal breiter, mal schmaler schlängelt sich der Fluss türkisgrün durch eine imposante Schlucht, die auch mal 100 Meter tief in den Berg eingeschnitten ist. Die Raftingtouren werden von vertrauenserweckenden lokalen Organisatoren in grösseren Camps betrieben, wo auch jeder Teilnehmer ordentlich mit Schwimmweste und geeigneten Schuhen ausgestattet wird. In den Hotels ist der Ausflug als Package inkl. Transport einfach buchbar.
Manavgat Wasserfall
Der grössere der beiden Manavgat Wasserfälle ist ein grosser Publikumsmagnet, insbesondere bei den Türken. Hier sitzt man gemütlich unter Platanen, geniesst die Frische und den Fisch, der einem praktisch auf den Teller springt.
Side
Side – eigentlich Selimiye – liegt auf einer breiten fast einen Kilometer ins Meer herausrragenden Landzunge. Der Ort ist einer der grössten Touristenmagneten an dieser Küste, vor allem dank der weiten Sandstrände rund um den Ort. Side ist aber auch eine der ältesten Städte an der türkischen Südküste. Zeugnis davon sind zahlreiche monumentale Bauten und Ruinen. Daneben laden viele kleinere und grössere Restaurants und Bars zum Verweilen und Geniessen ein.
Durch das Haupttor gelangt man auf die 250 Meter lange historische Kolonnadenstrasse, die zur Agora führt. Dieser grundsätzlich quadratisch geformte Hauptplatz war von allen Seiten von Hallen mit exakt 100 Säulen umgeben, auf der Nordseite zusätzlich von Läden. Hier spielte sich frühmorgens das Leben ab, Handel getrieben (so etwa die Gefangenen der Piraten als Sklaven verkauft) und Versammlungen abgehalten.
An der Südspitze der Halbinsel liegen der Athene- und Apollontempel aus dem 2. Jh. v. Chr. und an diesem Ort lassen sich auch die schönsten Sonnenuntergangs-Momente geniessen.