
U.S. Open 2025: J.J. Spaun triumphiert nach Hollywood-reifem Finale in Oakmont
J.J. Spaun ist der Überraschungssieger der 125. U.S. Open – und das auf einem der schwersten Plätze der Golfwelt: dem Oakmont Country Club. Mit einem Gesamtscore von 1 unter Par (279 Schläge) war der 34-jährige Kalifornier der einzige Spieler im Feld, der unter Par blieb. Sein Sieg ist der erste Major-Titel seiner Karriere und sein bislang grösster Erfolg nach 14 Jahren als Profi.
Ein Start zum Vergessen – ein Finish für die Ewigkeit
Der Schlusstag hatte es in sich: Spaun begann mit fünf Bogeys auf den ersten sechs Löchern – darunter ein unglücklicher Treffer an der Fahne am 2. Loch, der den Ball 45 Meter zurückrollen liess. Doch der ehemalige San-Diego-State-Spieler gab nicht auf. Auf der Back Nine zeigte er bemerkenswerte Resilienz, spielte vier Birdies auf den letzten sechs Löchern – darunter ein spektakulärer 20-Meter-Putt auf der 18 – und drehte das Turnier zu seinen Gunsten.
«Ich habe tief in mir gegraben», sagte Spaun. «Ich war schon oft in schwierigen Situationen. Heute habe ich nicht aufgehört, an mich zu glauben.»
Die Favoriten scheitern am Oakmont-Monster
Der lange führende Sam Burns wirkte auf dem Weg zum Titel, doch eine Serie von Fehlern – darunter ein Doppelbogey am 15. und weitere Schlagverluste auf den Löchern 11, 12, 16 und 17 – warf ihn zurück auf Rang 7. Auch der Australier Adam Scott, der drei Tage lang konstant unter Par gespielt hatte, brach am Sonntag ein und fiel mit einer 79er-Runde auf Platz 12 zurück.
Robert MacIntyre, der mit einer starken 68 aus dem Clubhaus führte, musste zusehen, wie Spaun ihn im letzten Moment noch überholte. Damit bleibt der Schotte ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Linkshänder, die bei der U.S. Open bisher nie gewinnen konnten.
Vom Tiefpunkt zum Major-Sieg
Noch im Vorjahr hatte Spaun zehn Cuts in Folge verpasst und mit dem Gedanken gespielt, den Profisport aufzugeben. Ein Wendepunkt war für ihn eine Niederlage im Stechen gegen Rory McIlroy beim Players Championship – ein Match, das ihm jedoch neues Selbstvertrauen gab.
Nun trägt er sich in die Siegerliste der U.S. Open ein – an einem Ort, an dem sich Golflegenden wie Ben Hogan, Jack Nicklaus und Johnny Miller verewigt haben.
12.06.-15.06. U.S. Open, PA/USA (PGA Tour, DP World Tour, Major): Leaderboard
Highlights der vierten Runde

Bild: J.J. Spaun mit dem Pokal (Chris Keane/USGA)