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Azelia Meichtry und Gioia Carpinelli

ASGI Swiss Ladies Open: Fabelhafte Schweizer Amateurinnen | Bildgalerie

Die deutsche Amateurin Olivia Cowan gewinnt mit Runden von 71, 67 und 69 (gesamt 207, -8) die ASGI Swiss Ladies Open vor der Schweizer Amateurin Azelia Meichtry, Kym Larrat aus England und Ainil Bakar aus Malaysia  (alle im zweiten Rang mit 210 Strokes, -6).

Die Finalrunde des ASGI Swiss Ladies Open im Golf Club Gams-Werdenberg hätte spannender nicht sein können. Die 45 Spielerinnen, die den Cut geschafft hatten, zeigten trotz Regen am Vormittag solides Golf, und die Spielerinnen in den beiden Spitzenflights lieferten sich einen erbitterten Kampf um die Führung. Overnight-Leaderin Olafia Kristinsdottir aus Island und die deutsche Amateurin Olivia Cowan in der letzten Gruppe wechselten sich in der Führung laufend ab, zwischenzeitlich tauchte auch die Schweizer Amateurin Azelia Meichtry ganz oben auf dem Leaderboard auf. Am Ende fiel die (Vor-)Entscheidung auf Loch 14, als Kristinsdottir ihren Drive ins hohe Gras verzog und sich erst im zweiten Anlauf befreien konnte. Im Flight davor hatte auch schon Meichtry auf dieser Bahn ein Doppelbogey hinnehmen müssen. Cowan dagegen spielte das Par und ging mit zwei Schlägen Vorsprung auf die letzten vier Löcher.

«Das hohe Gras hier in Gams ist tückisch, ich hatte auf der einen oder anderen Teebox ein wenig Angst, den Abschlag zu verziehen, der Ball ist aber Mitte Bahn gelandet», erklärte Cowan nach der Runde. Die 19-jährige Amateurin aus Kaiserslautern bliebt konzentriert und spielte weiterhin solide, «als Olafia auf der 17 nochmals ein Doppelbogey kassierte, wurde ich entspannter». Ohne den genauen Spielstand zu kennen kam Cowan auf die letzte Bahn, griff mit dem zweiten Schlag das Grün dieses Par 5 an, verfehlte es aber – pin high – auf der linken Seite. Der Eagle-Chip geriet zu kurz, den nicht ganz einfachen Birdie-Putt lochte die Amateurin aber. «Das Birdie am letzten Loch hat mich sehr gefreut», strahlte Cowan, als ihr erster Sieg bei einem Profi-Turnier feststand. Der Triumph beim ASGI Swiss Ladies Open im GC Gams-Werdenberg war allerdings nicht ihr erster in dieser Saison, sie hat zuvor schon das Portugese Amateurs und das Spanish Amateurs gewonnen.

Schweizerin spielt beste Runde des Turniers

Die Überraschung und das grosse Highlight aus Schweizer Sicht am ASGI Swiss Ladies Open war zweifellos Azelia Meichtry. Die 18-jährige Amateurin aus Erschenmatt im Kanton Wallis war bereits nach Tag 1 zusammen mit Rebecca Suenderhauf als beste Schweizerin auf Rang 22 klassiert. Dann spielte sie am zweiten Tag die beste Runde des Turniers, 66 Schläge, nur die Isländerin Olafia Kristinsdottir gelang ein solcher Score ebenso. Die Walliserin spielt ohne Fehler, neben den sechs Birdies lieferte sie 12 Löcher mit Par ab. Auch die dritte Runde begann sie stark und notierte vier Birdies, bis dann bei Loch 14 der Rückschlag mit einem Doppel-Bogey und bei Loch 17 ein weiteres Bogey zu notieren war. Trotzdem, ausgezeichneter geteilter dritter Rang.

«Ich habe nicht damit gerechnet, hier um den Sieg mitspielen zu können – verloren habe ich das Turnier aber bereits in der ersten Runde, als mein Putting deutlich unter meinem üblichen Niveau geblieben ist», sagte die 18-Jährige am Samstag leicht enttäuscht. Zwar freue sie sich über den zweiten Platz, «doch jetzt, wo ich sehe, dass der Sieg greifbar war, ärgere ich mich sehr». Meichtry bezeichnet die Woche in der Ostschweiz als wertvolle Erfahrung. Noch besucht sie das Sportgymnasium in Brig, doch ihre Zukunft sieht sie auf der Tour. Wie wichtig Erfahrungen bei Profi-Turnieren sind, zeigt ihr Beispiel: «Gams 2014 war mein erstes Profi-Turnier. Da hatte ich am ersten Tag eins unter gespielt, am zweiten war ich aber extrem nervös und habe schliesslich den Cut um einen Schlag verpasst.» Bei ihrem zweiten LETAS-Turnier im vergangenen Herbst in Kreta klappte es mit dem Cut, beim dritten Antreten auf dieser Tour spielte Meichtry bereits um den Sieg mit. Und nicht nur das – in der zweiten Runde hatte die Walliserin mit 66 Schlägen (6 unter Par) einen neuen Rekord am ASGI Swiss Ladies Open aufgestellt.

Beste Runde des dritten Tages von Gioia Carpinelli

Das perfekte Spiel der Walliserin schien auch eine andere Schweizer Amateurin zu inspirieren: Gioia Carpinelli. Die 18-jährige Zürcherin startete mit einer mittelmässigen 75, steigerte sich am Freitag auf 70 und lieferte am Schlusstag eine bestechende 67 ab. Ihre Runde war so lupenrein wie diejenige von Azelia Meichtry: 5 Birdies, 13 Par, kein einziges Bogey. Sie landet auf dem hervorragenden sechsten Platz.

Die weiteren Schweizerinnen, die den Cut überstanden hatten, konnten in der Finalrunde nicht mehr zulegen. Die Proetten Anaïs Maggetti (als 21.) und Tamara Scheidegger (als 27.) schafften den Sprung in die Top-20 nicht. Die Amateurinen Rachel Rossell als 31. und Rebecca Suenderhauf als 45. komplettierten das aus ASG-Sicht erfreuliche Ergebnis.

Wir schliessen uns Mirjam Fassold an, die den Beitrag zum ASGI Swiss Ladies Open in ihrem Blog so getitelt hat: „Damengolf – Nervenkitzel und Augenweide zugleich (hier zum Blog). Die Zukunft des Frauengolfs in der Schweiz ist stark und schön.

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Beitragsbild: Azelia Meichtry (links): ASG, Livio Piatti / Gioia Carpinelli (rechts): Beat Schoch

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