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Roland Caprez

«Für Kontakte von Mensch zu Mensch ist eine Messe ideal»

Herr Caprez, vom 25. bis 28. Januar 2018 werden sie im Auftrag der Bernexpo zum achten Mal in folge die Golfmesse in den Hallen der Messe Zürich leiten. Inwiefern hat sich ihr Job während dieser Zeit verändert?
„ROLAND CAPREZ, PROJEKTLEITER GOLFMESSE ZÜRICH“ «Verändert hat sich vor allem das Verhalten der Ausstellenden. Der Umstand, dass die Buchungen immer mehr zu einem Last-Minute-Geschäft geworden sind, erschwert die Planung. Aber damit müssen wir leben.»

Sind Messen überhaupt noch zeitgemäss?
«Ja klar. In den Marketingabteilungen sitzen heute zwar auch Vertreter einer Generation, für die Online-Präsenz das Mass aller Dinge ist. Aber es gibt auch so etwas wie eine Gegenbewegung, die Kontakte von Mensch zu Mensch immer noch höher gewichtet. Und für diese Art von Interaktion ist eine Publikumsmesse nun mal das ideale Forum.»

Gibt es auch 2018 einen Aussteller, auf dessen Präsenz sie besonders stolz sind?
«Da gibt es einige. Aber besonders hervorheben möchte ich das schottische Golfresort Gleneagles. Das ist eine absolute Premium-Location, und dass die sich für einen Auftritt an einer Schweizer Golfmesse entschieden haben, sagt doch einiges aus über den Stellenwert, den wir vor allem im Ausland haben.»

Die Schweizer Golfunternehmen sind da zurückhaltender …
«Ja, leider. Es ist schon ein bisschen tragisch, aber gerade jetzt, da dieser Kampf um die unabhängigen Golferinnen und Golfer läuft, wollen sich vor allem ausländische Player aus dem Grenzgebiet in der Schweiz zeigen: Der bayerische Golfverband wird anwesend sein, die Region Baden-Württemberg/Elsass …»

No Swissness?
«Doch, doch – die ASG GolfCard Migros und die Golfparks sind natürlich auch 2018 wieder dabei, sogar mit einem der drei grössten Stände. Bei ihnen gehören eben der Dialog mit den Mitgliedern und der persönliche Kontakt zu potenziellen Kunden zu den Top-Prioritäten.»

Ein Indikator für die Qualität einer Messe ist auch die Anzahl von «Wiederholungstätern». Wie sieht es bei der Golfmesse damit aus?
«Oh, wir haben sehr viele Stammgäste, die uns seit Jahren die Treue halten. Besonders erwähnen möchte ich jedoch das Beispiel Costa Rica: Das Land war im vergangenen Jahr erstmals bei uns und hat jetzt wieder gebucht. Das würden die Verantwortlichen sicher nicht tun, wenn sie keinen Erfolg gehabt hätten! Das Interesse in der Schweiz an Costa Rica beweisen auch die Zahlen der Airline Edelweiss, die direkt von Zürich nach San José fliegt – mit einer Auslastung von 97 Prozent!»

Der Hardware-Bereich hingegen gehört noch immer zu ihren Sorgenkindern?
«Nun, wir kennen das Problem mit der PGA Merchandise Show in Florida, die praktisch zeitgleich stattfindet. Aber diesmal wird neben Callaway auch Wilson in Zürich ausstellen. Gerade im Materialsektor muss viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.»

Das Interview erschien vorgängig in Golf & Country und wurde von Franco Carabelli geführt.